Schweizer Bevölkerung drängt auf die Energiewende

08.04.2021 - Die Schweizer sprechen sich mehrheitlich für eine Energiewende aus. Einer repräsentativen Umfrage zufolge soll diese mittelfristig bis 2038 vollzogen sein. Gewünscht wird eine einheimische, erneuerbare und umweltfreundliche Energieversorgung, und das lieber schon morgen als erst übermorgen.

Die Mehrheit der Befragten ist bereit, mehr zu bezahlen, um den Ausbau einheimischer erneuerbarer Energien voranzubringen. Durch alle Einkommensschichten hindurch stimmten dem 78 Prozent zu. Durchschnittlich 95 Franken mehr pro Jahr wären die Befragten bereit, zu bezahlen. Der Netzzuschlag für den Ausbau erneuerbarer Energien für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt liegt aktuell bei 40 Franken im Jahr.

«Die Umfrage zeigt, dass die Bevölkerung die Energiewende rasch will und auch bereit ist, dafür zu investieren», resümiert Felix Nipkow, Leiter Fachbereich erneuerbare Energien der Schweizerischen Energiestiftung SES. «Dieses Signal sollten die Politikerinnen und Politiker ernst nehmen.»

Die repräsentative Bevölkerungsumfrage, welche gfs-zürich im November 2020 im Auftrag der SES bei über tausend Personen durchgeführt hat, liefert eindeutige Ergebnisse:

  • 96 Prozent wollen den Strombedarf zukünftig mit erneuerbaren Energien decken
  • 89,5 Prozent sind der Meinung, die erneuerbaren Energien sollen im Inland produziert werden
  • 93 Prozent sind der Meinung, der Strom soll unter Berücksichtigung des Naturschutzes produziert werden
  • Für 65.5 Prozent ist es ein Ziel, dass der Strom aus kostengünstigen Quellen stammt

Mehrkosten ok, politische Rahmenbedingungen nötig
Quer durch alle sozialen Schichten ist die Bereitschaft vorhanden, die Energiewende auch finanziell zu stützen. Insgesamt sind die Befragten im Median bereit, jährlich CHF 95.- mehr zu bezahlen.
Was es jedoch auch braucht, sind stabile Rahmenbedingungen. Die Politik muss nun den geeigneten gesetzlichen Rahmen definieren, was mit der Revision des Energiegesetzes («Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien») in diesem Jahr möglich sein wird. Die Technologien sind vorhanden, insbesondere die Photovoltaik erfüllt all diese Bedingungen und hat ausserdem das nötige Potenzial in der Schweiz. 


Nichtsdestotrotz zeigt die Umfrage auch auf, dass, obwohl die Umsetzung rasch erfolgen soll, die unterschiedlichen Interessen der Akteure weiterhin eingeholt und aufeinander abgestimmt sein müssen. Die Aussage der Umfrage ist jedoch klar: «Vürschi mache!». ebw und seine Mitglieder tragen ihren Teil dazu bei in der Region Winterthur.