Schweiz trägt erneut Gassparziel der EU mit

22.09.2023 - Bern - Der Bundesrat hat für das anstehende Winterhalbjahr erneut ein Gassparziel festgelegt. Damit trägt die Schweiz freiwillig das Gassparziel der EU mit. Da die Schweiz ihr Gas vollständig importiert, wäre sie von einer Knappheit in der EU unmittelbar betroffen.

Die Schweiz trägt wie bereits im letzten auch in diesem Winter solidarisch das Gassparziel der EU mit. Konkret soll der Gasverbrauch im anstehenden Winterhalbjahr um 15 Prozent gegenüber dem Durchschnittsverbrauch einer fünfjährigen Referenzperiode 2017 bis 2022 gesenkt werden. Beim Stromverbrauch wird in diesem Jahr hingegen sowohl von der EU als auch von der Schweiz kein Einsparziel gesetzt.Da die Schweiz ihren Gasverbrauch vollständig aus Importen deckt, wäre sie von einer Gasknappheit in Europa unmittelbar betroffen, erläutert der Bundesrat in einer Mitteilung zum Sparzielbeschluss. Es liege somit in ihrem eigenen Interesse, das Gassparziel der EU mitzutragen. Auch im vergangenen Winter hatte sich die Schweiz dem Sparziel der EU angeschlossen. Der durchschnittliche Gasverbrauch der Schweiz im Winterhalbjahr lag in der Referenzperiode bei rund 24 Terawattstunden. Zur Zielerreichung müsste der Verbrauch im kommenden Winterhalbjahr damit um rund 3,6 Terawattstunden gesenkt werden. Dies soll durch freiwillige Sparmassnahmen vor allem beim Heizen in Haushalten, Industrie, Dienstleistungen und Verwaltung geschehen. Auf eine breite Energiesparkampagne für die Bevölkerung will der Bund jedoch in diesem Jahr erst einmal verzichten. Auch von flankierenden Massnahmen sieht der Bundesrat vorerst ab. Er will sich bis Ende Januar 2024 über die Entwicklung von Gasverbrauch und Versorgungslage informieren lassen. Falls nötig, könnten bereits vorher zusätzliche Massnahmen getroffen werden. Als Beispiel wird in der Mitteilung die Umschaltung von Zweistoffanlagen von Gas auf Öl genannt. ce/hs